Die KleinKunstKneipe Alte Post Brensbach ist quicklebendig!

Die Alte Post in Brensbach, eine ehemalige Thurn- und Thaxis-Poststation und historische Gaststätte, ist Aktions-Mittelpunkt für eine Gruppe engagierter Freunde der Kultur. Mindestens einmal im Monat gibt es eine Veranstaltung, sie reicht von Cabaret über Comedy zu Musik von Klassik bisquer durch die Welt. Es wird mal getanzt und mal gezaubert. Darüber hinaus werden Kunstausstellungen, Vorträge und Lesungen organisiert. Je nach Jahreszeit wechselt die Show-Bühne in der Alten Post. Im Winter bleibt ein jeder gern im kuscheligen Kneipen-Inneren. Ab April geht es hinaus ins "Halb-Freie", in eine Art Wintergarten, in dem bis zu 100 Gäste Platz haben. Zum 25-jährigen Jubiläum haben wir mit Bernd Lochschmidt gesprochen.

 

Bernd, wann seid ihr gestartet und wie kam es zu eurer Initiative?

Im Jahr 1994 (also vor 25 Jahren) haben Freunde des Hauses und die Eigentümerfamilie der ehemaligen Thurn- und- Taxis- Poststation in Brensbach die Idee entwickelt, das denkmalgeschützte Anwesen „Alte Post“ für soziokulturelle Veranstaltungen zu öffnen. Es wäre einfach zu schade gewesen, dieses Anwesen im Ortsmittelpunkt von Brensbach nicht entsprechend zu nutzen!


Wie ging es weiter?

In den Folgejahren entstanden aus kleinen Anfängen heraus die kulturellen Veranstaltungen. Stück für Stück wurde von den jeweiligen aktiven Vereinsmitgliedern das ursprüngliche Konzept weiterentwickelt. Auch heute lebt alles noch von einer aktiven ehrenamtlichen Vereinskultur.


Wo steht ihr jetzt? Was sind eure Aktivitäten? Wer ist aktiv?

Nach 25 Jahren und mehr als 300 Veranstaltungen ist die KleinKunstKneipe ein lebendiger kultureller Ort im Odenwald. Unsere Gäste kommen nicht nur aus der Region, sondern auch aus dem weiteren Einzugsgebiet wie Darmstadt, Michelstadt/ Erbach oder Bensheim. Neben den öffentlichen Programmveranstaltungen tagen in unseren Räumlichkeiten wöchentlich auch viele lokale und regionale Gruppen und nutzen die Alte Post als sozialen und politischen Treffpunkt. Dies entspricht unserer Idee, neben einer Kultur-Location auch ein Ort der „Völkerverständigung“ zu sein. Der Verein hat ungefähr 70 Mitglieder, von denen um die 15 aktiv bei Bewirtschaftung, Programmplanung, Öffentlichkeitsarbeit und weiteren Aktivitäten mit viel Herzblut tätig sind.

 

Wie setzt sich euer Programm zusammen?

Nun, unsere Stärke ist die Vielfalt von Veranstaltungen aus dem Bereich Musik, Lesungen, Tanz, Comedy, Kabarett und sonstigen Events. Viele namhafte Künstler wie Ulrich Roski, Robert Griess, Dietrich Kittner, Niels Kaiser, Werner Lämmerhirt, Walter Renneisen, Vince Ebert und weitere waren bei uns zu Gast. Aber auch zahlreiche lokale Künstler und Gruppen bereichern unsere Aktivitäten.

 

Wie werdet ihr das Jubiläum begehen?

Unser 25. Jubiläumsjahr ist sehr anspruchsvoll und umfangreich. Die Odenwälder Band „Lichtenberg“, der „Pfingst-Jazz-Brunch mit der Darmstädter Band En Haufe Leit“ und zuletzt der Auftritt der „Beatles Revival Band“ waren bisher Highlights bei uns in diesem Jubiläumsjahr! Aber es geht ja noch weiter…

Wie bewertet ihr eure bisherige Entwicklung? Seid ihr zufrieden mit dem Erreichten? Wo nicht?

Einen soziokulturellen Verein auf ehrenamtlicher Basis im ländlichen Raum des Odenwalds zu führen und zu organisieren ist eine echte Herausforderung! Das funktioniert nur mit sehr engagierten Menschen, die Spaß daran haben und nicht aufgeben. Von der LAKS werden wir ja dankenswerter Weise finanziell unterstützt. Aber das Engagement auf örtlicher und regionaler Ebene ist begrenzt. Es gilt „Ohne Moss nichts los!“. In letzter Zeit gibt es da zum Glück ein Umdenken und auch einige finanzielle Förderungen. Das hilft uns weiter!


Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Wir machen weiter!


Wo in 20 Jahren?

Wer weiß, was in 20 Jahren ist?

 

Bernd, vielen Dank und alles Gute!

Das Interview führte: Jennifer Leitz © 2019 LAKS Hessen e.V, www.laks.de