„Soziokultur – Vielfalt aus Prinzip!“

Soziokultur, das ist kurz gesagt "Kultur von allen, für alle" (Hermann Glaser). Der Wortteil "Sozio" verweist darauf, dass Kultur und Kunst eng mit der Gesellschaft - dem Sozium - verknüpft werden. Soziokultur wirkt in viele Bereiche, die nicht im engeren Sinn zum Kulturbereich gehören, wie Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, Soziales, Siedlungsentwicklung und Umwelt.

Eine Millionen Menschen nutzen jährlich in Hessen die über 4.000 Veranstaltungen in freien Kultureinrichtungen, die sich Kulturzentrum Schlachthof, Kulturzentrum Kreuz oder Bessunger Knabenschule nennen.

Die wenigsten Besucher und Nutzer sind sich dabei bewusst, dass die Einrichtungen, in denen sie Konzerte und Kleinkunst, Literatur und Ausstellungen, Kurse und Seminare erleben oder auch selbst anbieten, Soziokulturelle Zentren sind. Denn anders als bei Museen oder Theater erschließt sich der Begriff „Soziokultur“ nicht von allein. Als Fachbegriff der Kulturpolitik bezeichnet er eine direkte Hinwendung von Akteuren und Kultureinrichtungen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit und zum Alltag. In Hessen gab Hilmar Hoffmann mit „Kultur für alle“ das programmatische Motto aus.

Orte von Soziokultur sind vor allem Soziokulturelle Zentren . Sie sind keine reinen Kulturanbieter, sondern sie sind darüber hinaus Orte für Demokratie und Dialog, für Prävention und Partizipation, für Mitmachen und Mitgestalten. Sie stehen nicht vorrangig für große und teure Events, sondern für eine offene und genreübergreifende ganzjährige Kulturarbeit.