Tätigkeitsfelder und Arbeitsmethoden

So sperrig und uneindeutig der Terminus Soziokultur zuweilen erscheinen mag, so lebendig ist die dahinter stehende tägliche Kulturarbeit. Soziokulturelle Zentren bieten ihrem Publikum ein genreübergreifendes und lebensraumnahes “365-Tage”-Veranstaltungsprogramm, leisten einen Beitrag zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses und ermöglichen breiten Bevölkerungsschichten die aktive Teilhabe am kulturellen und politischen Leben. Die Integration verschiedener Altersgruppen, sozialer Schichten und Nationalitäten, die Unterstützung und Förderung von sozialer und politischer Arbeit sowie die Verwirklichung von demokratischen Entscheidungsstrukturen gehören zum grundlegenden Selbstverständnis soziokultureller Einrichtungen, die in der Regel als gemeinnützige Vereine organisiert sind.

Darüber hinaus gibt es je nach Räum- und Möglichkeiten viele unterschiedliche Angebote: Frei-Räume für kulturell, sozial oder politisch tätige Vereine, Gruppen und Initiativen, Proben- und Produktionsmöglichkeiten für Hunderte Musik- oder Theatergruppen, Organisation von Stadtteilfesten oder Festivals, Beschäftigungsprojekte, Beratung, Kinderbetreuung, Workshops, Qualifizierungsangebote und vieles andere mehr.

Soziokulturelle Zentren verstehen sich nicht nur in der Programmarbeit als offen. Ausdrücklich erwünscht und gefördert wird in den Häusern auch die aktive und eigenverantwortliche Beteiligung von Menschen. So sind in allen Einrichtungen auch über punktuelle Veranstaltungskooperationen viele Menschen ehrenamtlich engagiert und eingebunden; einige Häuser und Initiativen werden sogar ausschließlich über bürgerschaftliches Engagement getragen. Dies zugegebenermaßen nicht immer ganz freiwillig, da die öffentliche Unterstützung und damit auch der Entwicklungsstand der Häuser wie der gesamten Szene im Vergleich zu anderen Kultursparten in Hessen oder auch im bundesweiten Vergleich eher unterdurchschnittlich zu nennen ist.