"Die Internationalität von Frankfurt hat mich begeistert"

Ein junger Erwachsener aus der hessischen Partnerregion Aquitaine. L'interview du mois Dans cette rubrique seront publiées les interviews d'actifs du monde culturel, d'artistes et de personnalités politiques. Ludovic Aparisi " J'ai été impressionné par le caractère international de Francfort "

Im Mai 2005 war Ludovic Aparisi aus Bordeaux für ein sechswöchiges Praktikum in dem Kulturzentrum diebrotfabrik in Frankfurt sowie in Erfurt. Die Fortbildung fand im Rahmen einer Weiterqualifizierung von jungen Erwachsenen aus der hessischen Partnerregion Aquitaine zu Tourismusmanagern statt. Das Projekt wurde u.a. durch den Europäischen Sozialfonds sowie das Deutsch-Französische Jugendwerk unterstützt. Im Gespräch mit der LAKS äußert sich Ludo zu seinen Eindrücken und Erfahrungen.

Ludovic Aparisi, originaire de Bordeaux, est venu en Mai 2005 faire un stage de 6 semaines à la Brotfabrik de Francfort. Il a également séjourné à Erfurt. Sa formation s'est effectuée dans le cadre d'une qualification professionnelle franco-allemande aux métiers de l'accueil et du tourisme. Elle concernait des jeunes originaires de la région Aquitaine jumelée avec la Hesse. Le projet a été financé en outre par le Fonds Social Européen et l'Office franco-allemand pour la jeunesse. Dans son entretien avec le LAKS, Ludo fait part de ses impressions et de ce qu'il a vécu .

Interview (D)

Ludo, stellst du dich kurz vor?

Ich bin 24 und komme aus Bordeaux. Ich bin nach Deutschland gekommen, um mich beruflich weiter zu qualifizieren und um die deutsche Sprache und Kultur kennenzulernen.

Was hat dich von Frankreich nach Frankfurt geführt?

Da ich in Frankreich arbeitslos war, bot mir das lokale Arbeitsamt die Teilnahme an einer deutsch-französischen beruflichen Qualifizierung im Touristikbereich an. Es fing zunächst in Bordeaux mit einer Theorievermittlung über Touristik und einem Sprachkurs an. Dann setzte sich das Projekt in Erfurt in Thüringen mit einem intensiven Sprachkurs fort. Schließlich kamen wir in Frankfurt an, um in der "europäischen Metropole des Tourismus" - wie es uns angekündigt wurde - ein Praktikum im Touristikbereich zu absolvieren.

Wer und was steckt hinter diesem Austausch? Und wie kam es dazu?

Französische und deutsche Organisationen haben an diesem Projekt zusammen gearbeitet. Aus Bordeaux sind es die Société Philomathique, eine Organisation, die im Bereich beruflicher Bildung aktiv ist, die INFA Aquitaine für Hotelberufe und Tourismus (Anm.: Institut National de Formation des Apprentis - ein nationales Ausbildungszentrum), sowie der Conseil Régional für die Mitfinanzierung des Projektes (Anm.: die politisch zuständige Instanz für die Region; eine Art Landtag mit weniger Macht und wenigen Ministerien). In Deutschland wurden wir von Arbeit und Leben Hessen sowie Arbeit und Leben Thüringen für den Sprachkurs betreut, einer Organisation der politischen Bildungsarbeit. Hintergrund des Projektes ist es, mehr französische Berufsanfänger im Tourimusbereich mit deutschen Sprachkenntnissen zu qualifizieren, da die deutschen Touristen in der Region Aquitaine die höchste Zahl der ausländischen Gäste bilden. Sicherlich haben auch die guten politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, sowie eine langjährige Regionspartnerschaft zwischen Aquitaine und Hessen zur Projektverwirklichung beigetragen.

In Deutschland gibt es den Begriff "Soziokultur". Damit soll unter anderem ausgedrückt werden, dass Kultur immer auch mit Gesellschaftspolitik zusammen hängt. Gibt es diesen oder einen anderen Begriff und die entsprechende Kulturszene bzw. Kultureinrichtungen auch in Frankreich?

Den Begriff gibt es auch in Frankreich. Eine gute Illustration davon könnte die Arbeit der "foyers socio-éducatifs" sein. Ähnlich wie die Jugendclubs in Deutschland bieten sie einem jungen Publikum kulturelle und sportliche Veranstaltungen an. Dabei leisten sie einen politisch-gesellschaftlichen Beitrag, da sie z.B. jungen benachteiligten Menschen ermöglichen, sich wieder als Bestandteile der Gesellschaft zu fühlen. Ein Erfolg solcher Einrichtungen liegt aus meiner Sicht darin, dass sie hauptsächlich junge Menschen beschäftigen. Diese wiederum wissen, wie man junge Menschen anspricht und motiviert. Generell habe ich den Eindruck, dass die junge Generation in Frankreich viel sensibler und solidarischer ist.

Du hast jetzt einige Wochen hinter die Kulissen des Kulturzentrums diebrotfabrik in Frankfurt schauen können. Welche Eindrücke wirst du nach Hause mitnehmen?

Gute Eindrücke! Ich bin herzlich empfangen worden. Ich habe mich mit Dingen beschäftigt, die mir grundsätzlich Spaß machen: Konzerte vorbereiten, einen direkten Kontakt zu den Bands, Infos über die Künstler verwalten, etc. Und ich habe Fortschritte in Deutsch gemacht!

Ihr habt Euren Sprachkurs in Erfurt in Thüringen, also Ostdeutschland, gemacht. Gibt es im Vergleich zu deiner Zeit in Hessen etwas in Deinen Erfahrungen, das Dir besonders wichtig ist zu erwähnen?

Ich habe den Eindruck, dass die Westdeutschen sich viel zu ernst nehmen. Sie benehmen sich wie Amerikaner. Westdeutsche Städte finde ich mit ihren Hochhäusern häßlich. Das Leben in Westdeutschland ist viel teurer als in Ostdeutschland. Hier fühlst du dich wie in Frankreich, was das Leiden deiner Geldbörse angeht! In Erfurt habe ich mich wohl gefühlt: Ich war wie auf dem Land. In Frankfurt ist das Leben zu stressig. Aber in Frankfurt konnte ich die deutsche Sprache besser verstehen, weil der Akzent nicht zu stark ist.

Vor einem Jahrhundert galt Frankreich noch als der Erbfeind Deutschlands. Welches Image hat Deutschland bei deiner Generation?

Deutschland gilt als ein freies Land und die Deutschen scheinen uns offen zu sein. In Deutschland dreht sich keiner auf der Straße um, wenn du Piercings oder eine Irokesenfrisur hast. In Frankreich musst du schon "richtig" angezogen sein. Deutschland hat eher ein positives Bild in Frankreich. Dank der Deutschen haben wir z.B. Technoparaden in Frankreich. Die Franzosen waren voller Vorurteile diesen Veranstaltungen gegenüber und mussten sich lange die Paraden anschauen, bevor sie den Mut aufbrachten, selbst welche zu organisieren. Erst als sie sahen, dass Millionen Menschen friedlich zusammen feiern können, haben sie die Paraden nachgemacht.

Was ist dir an Deutschland oder speziell an Frankfurt positiv aufgefallen? Und was negativ?

Ich habe gestaunt über die zahlreichen modernen öffentlichen Verkehrsmittel, die du überall in Deutschland hast: moderne Züge der Deutschen Bahn, die nie Verspätung haben. Toll! Schlecht fand ich die Baustellen, die überall - egal, wo ich hingereist bin: Jena, Gotha, Erfurt, München - da waren. Außerdem fahren die Leute hier viel zu schnell. Ach ja, und die Polizei hat ein gespanntes Verhalten. Sie scheinen dich nicht gecheckt zu haben, bis sie dich festnehmen. In Erfurt ist ein Freund von mir über die rote Ampel gelaufen, und obwohl es keine Autos gab, ist er wie ein Schwerverbrecher behandelt worden... An Frankfurt hat mich die Internationalität der Stadt begeistert. Ich fühlte mich nicht mehr in Deutschland! Es ist unglaublich, wieviel Ausländer hier leben. Das finde ich gut!

Gibt es sonst noch etwas, was du gerne loswerden möchtest?

Ja, ich wäre gerne länger hier geblieben. Ich bin bestimmt einer der wenigen aus der Gruppe, der nicht nach Hause will. Ich habe meinen Aufenthalt hier sehr genossen, weil ich ein geniales Praktikum hatte. Deshalb danke ich Peter Schneckmann und allen Mitarbeitern der Brotfabrik sehr. Ich danke auch der LAKS für das Interview, und dass ihr Interesse an meiner Person gezeigt habt. Ich würde auch gerne wissen, was soziokulturelle Organisationen von solchen internationalen Projekten halten und ob ihr in der Zukunft weitere Praktikanten im Rahmen von Projekten dieser Art aufnehmen werdet.

Ludo, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für dich.

Interview (F) -
Traduction: Séverine Féraud, Frankfurt/M

L'interview du mois Ludo, parle-nous un peu de toi

J'ai 24 ans et suis originaire de Bordeaux. Je suis venu en Allemagne pour me reconvertir professionnellement et pour découvrir la langue et la culture allemandes.

Quelles sont les raisons de ta venue à Francfort ?

Comme j'étais au chômage, ma mission locale m'a proposé de participer à une formation transnationale aux métiers de l'accueil et du tourisme. A Bordeaux, nous avons d'abord reçu des cours généraux sur le tourisme et quelques cours d'allemand, puis nous sommes partis à Erfurt pour recevoir des cours intensifs d'allemand. La partie théorique de la formation a eu lieu enfin à Francfort - pôle européen du tourisme à ce que nous a dit - où nous sommes venus faire un stage dans une institution touristique.

Par qui a été organisé ce projet et pourquoi ? Et qu'est-ce qui a permis qu'un tel projet puisse se réaliser ?

Des organisations françaises et allemandes ont travaillé ensembles à la réalisation de ce projet : à Bordeaux la Société Philomathique (une sorte de centre de formation), l'INFA Aquitaine hôtellerie-tourisme (Institut National de Formation des Apprentis) et le Conseil Régional (pour le co-financement). En Allemagne, notre encadrement a été assuré par Arbeit und Leben Hessen (et Arbeit und Leben Thüringen pour les cours d'allemand), une organisation active dans le domaine de la formation politique. Ce projet a pour but de former plus de personnel touristique parlant allemand en Aquitaine, pour mieux accueillir les touristes allemands, premiers visiteurs étrangers en nombre dans la région. Je suppose que les bonnes relations politiques franco-allemandes ainsi que le partenariat Aquitaine-Hesse ont contribué aussi à la réalisation de ce projet.

En Allemagne, on parle de " culture sociale " pour désigner le fait que culture et politiques sociales sont en interaction. Est-ce que ce terme est employé aussi en France ? Et y a-t-il une telle scène culturelle ou du moins des institutions/organisations actives sur ce terrain ?

En France, on parle d'associations socio-culturelles. C'est le cas par exemple des foyers socio-éducatifs pour jeunes qui proposent à ce public différentes activités culturelles, sportives, et réintègrent ainsi d'une certaine façon les jeunes dans la société. Comme ce sont essentiellement des jeunes qui travaillent dans ces associations, ils ont une relation avec le public jeune beaucoup plus simple. C'est sans doute pour cela que ces associations ont autant de succès. Parce que les jeunes qui y travaillent savent comment approcher le public jeune et le motiver. J'ai l'impression que les nouvelles générations de jeunes en France sont plus sensibles, plus solidaires.

Pendant quelques semaines, tu as été au cœur des activités de la Brotfabrik. De quelles impressions vas-tu faire part lors de ton retour en France ?

Des bonnes impressions ! J'ai été très bien accueilli. J'ai fait des choses qui me plaisent énormément: préparer les concerts, avoir un contact direct avec les groupes, classer des infos sur les groupes, etc. Et j'ai progressé au niveau de l'allemand.

Vous avez reçu des cours intensifs de langue à Erfurt, en Thuringe, en Allemagne de l'Est. Si tu faisais une comparaison par rapport à ce que tu as vécu en Hesse, y aurait-il quelque chose de particulièrement important que tu voudrais mentionner ?

J'ai l'impression que les Allemands de l'Ouest se prennent trop au sérieux. On dirait des Américains. Je trouve les buildings des villes d'Allemagne de l'Ouest très vilains. Et puis la vie est beaucoup plus chère à l'Ouest. On se croirait en France au niveau du portefeuille ! A Erfurt j'étais bien, c'était comme à la campagne. A Francfort, les gens sont trop stressés. Mais ici c'est mieux au niveau de la langue : comme l'accent est moins fort, on comprend mieux.

Il y a un siècle la France était considérée encore comme l'ennemi juré de l'Allemagne. Comment ta génération perçoit-elle l'Allemagne aujourd'hui?

L'Allemagne est peu perçue comme un pays libre. Les Allemands nous semblent ouverts. En Allemagne, personne ne se retourne sur ton passage si tu as des piercings ou une crête, alors qu'en France on te regarde si tu n'as pas la " bonne tenue ". En France, on a plutôt une image positive de l'Allemagne. Et c'est grâce aux Allemands par exemple si on a des parades technos en France. Il y avait d'abord trop de préjugés concernant ce genre de manifestations. Les Français ont d'abord longtemps attendu de voir comment çà se passait en Allemagne pour organiser leurs parades technos. Et quand enfin ils ont vu que tout le monde pouvait tranquillement faire la fête avec tout le monde, ils ont copié.

Qu'est-ce-que tu as remarqué de positif sur l'Allemagne en général ou Francfort en particulier lors de ton séjour ? Et de négatif ?

Les transports en commun sont impressionnants : ils sont modernes et il y en a partout ! La Deutsche Bahn a des trains high-tech, il y a très peu de retard. Par contre il y a trop de travaux. La plupart des villes que j'ai visitées (Jena, Gotha, Erfurt, Munich, etc.) étaient en travaux. Et puis les Allemands roulent trop vite. Ah oui et la police ici a un comportement tendu. Tu as l'impression ici qu'ils ne te calculent pas jusqu'à ce qu'ils t'arrêtent. J'ai un copain qui a traversé au feu rouge à Erfurt. Même s'il n'y avait pas de voitures, ils l'ont arrêté et traité comme un criminel... J'ai été impressionné par le caractère international de Francfort. Tu ne te crois pas en Allemagne. C'est incroyable le nombre d'étrangers qu'il y a dans cette vielle, c'est bien !

Souhaiterais-tu ajouter quelque chose ?

Oui, je serais bien resté plus longtemps en Allemagne. Je dois être une des rares personnes du groupe qui souhaite ne pas rentrer. C'est parce que j'ai eu un stage génial que j'ai passé un bon séjour. C'est pourquoi je voudrais remercier Peter Schneckmann et tous ses collaborateurs. Je souhaiterais aussi remercier le LAKS pour l'interview et pour l'intérêt que je suscite. J'aimerais aussi savoir ce que les associations socio-culturelles pensent de ce genre de formations et si à l'avenir vous reprendrez des stagiaires dans ce cadre ?

Ludo, merci pour cet entretien et bonne chance pour la suite.

Das Interview führte: Bernd Hesse © 2004 LAKS Hessen e.V, www.laks.de