Jedes Instrument kommt in gute Hände!

Es dürften viele Tausend sein: Musiker, die in deutschen Flüchtlingslagern keinerlei Möglichkeit haben, ein Instrument zu erwerben, da sie mit einem monatlichen Taschengeld von 40 Euro leben müssen, kein Geld verdienen dürfen und darüberhinaus nur Essens- und Hygienepakete bekommen. Andererseits stehen bei uns in Deutschland so viele Instrumente ungenutzt herum – Gitarren, Flöten, Keyboards, Blasinstrumente, Trommeln, etc. Die Band Strom und Wasser um Heinz Ratz (Foto links) sammelt  nun für Flüchtlinge. Jedes Instrument kann gebraucht werden und kommt in dankbare Hände!

Heinz, für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Wer oder was sind die „Refugees“?

Die "Refugees" sind eine Band, die sich aus Bewohnern von verschiedenen Flüchtlingslagern zusammen setzt. Das heißt, sie haben nur einen Duldungsstatus und müssen jeden Tag mit der Abschiebung rechnen. Kennen gelernt habe ich sie im Jahr 2011 im Rahmen meiner 1000-Brücken-Tour (www.1000bruecken.de). Ich habe diese Musiker trotz großer behördlicher und finanzieller Schwierigkeiten nach Hamburg eingeladen, wir haben dort eine CD aufgenommen mit ihren Liedern und sind im Jahr 2012 sogar sehr erfolgreich auf Tour gegangen.

Wie ist es dazu gekommen?

Ich bin im Frühjahr 2011 mit dem Fahrrad 7000 km durch Deutschland gefahren, um abends Benefizkonzerte für eine gerechtere Flüchtlingspolitik zu geben und habe tagsüber in insgesamt 80 Flüchtlingslagern Halt gemacht. Erschüttert von den Verhältnissen und von der Situation der Flüchtlinge allgemein konnte ich das Projekt nicht einfach so abschließen - ich wollte noch etwas Schönes aus all dem Elend heben und erinnerte mich, wie viele, teilweise ganz hervorragende Musiker in den Lagern vor sich hinvegetieren, mit Reise- und Arbeitsverboten behängt und oft nicht einmal in der Lage, sich von dem wenigen Geld das sie bekommen ein Instrument zu leisten. So entstand die Idee für dieses Projekt.

Du rufst seit geraumer Zeit für Instrumentenspenden für Flüchtlinge auf. Was passiert mit den Instrumenten?

Wie bereits geschrieben, reicht das minimale Taschengeld der Flüchtlinge nicht aus, um sich ein Instrument zu leisten. Die gespendeten Instrumente gehen also direkt in die Lager. Vor allem Jugendlichen soll so im Besten Fall der Weg zur Musik ermöglicht werden.

Das Interview führte: Bernd Hesse © 2013 LAKS Hessen e.V, www.laks.de